Escursione CH-QUAT 2019
Karst – from Processes to Records
Organisation:
Marc Lütscher (Institut Suisse de spéléologie et karstologie ISSKA)
Stefanie Wirth (Centre d'hydrogéologie et de géothermie, Univ. de Neuchâtel)
Avec des contributions de: Philipp Häuselmann (ISSKA), Pierre-Yves Jeannin (ISSKA), Judit Deák (Canton of Neuchâtel)
Die Exkursion durch die Karstlandschaft des Schweizer Juras führte uns von unserem Treffpunkt in Morges an den Südfuss des Juras, zur Malagne Quelle. Bei diesem ersten Halt gewannen wir einen Überblick über die Geologie sowie über die Struktur des Karstsystems in der südlichsten Antiklinale des Juras. Den Nachmittag verbrachten wir auf dem Col du Marchairuz, wo wir die Bildung von typischen Karstformen wie Dolinen und Karrenfelder besprachen. Natürlich gehört zu einer Exkursion im Karst auch ein Höhlenbesuch: Entlang einer mobilen Leiter kletterten wir hinab in eine Höhle, wo wir Erosionsformen sowie Sedimentablagerungen an den Höhlenwänden bestaunen konnten. Wir schlossen den Tag in den Grottes de Vallorbe ab, eine Höhle die bekannt ist für ihre spektakulären Tropfsteinformationen.
Den zweiten Tag starteten wir in einer ‘Glacière’ im Val de Travers, also in einer eisgefüllten Karsthöhle. Dies war eine gute Gelegenheit die heissen Köpfe und Bäuche abzukühlen nach dem köstlichen Nachtessen und noch besseren Frühstück in unserer Unterkunft. Dieses Mal gab es nur eine kurze Leiter zu überwinden, aber ein gutes Gleichgewicht auf dem Eis war zur Erkundung der Höhle von Vorteil. Gut haben unsere Führer Seile installiert, an denen wir uns festhalten konnten. Weiter ging es in die Grotte de Môtiers, welche das erste Mal in einem Brief von Jean-Jacques Rousseau erwähnt wurde. An den Höhlenwänden sind hier Vermikulationen zu erkennen, ähnlich wie in der Lascaux Höhle in Frankreich. Diese Muster auf der Oberfläche werden wahrscheinlich durch bakterielle Aktivität gebildet. Als letzte Höhle auf unserer Exkursion besuchten wir die Grotte de Cotencher in der Nähe von Neuchâtel, eine der ältesten paläolithischen Fundstätten der Schweiz. In den Sedimentablagerungen wurden Steinwerkzeuge und Tierknochen gefunden und die Stratigraphie deutet auf die Präsenz eines lokalen Gletschers vor 70'000 Jahren hin. In Twann machten wir einen letzten Stopp, dieses Mal zum Thema angewandte Hydrogeologie. Der Bau des Strassentunnels musste teilweise angepasst werden, weil hier das Einzugsgebietes des Chasserals durch bedeutende Karstgänge entwässert wird. Bei einer Degustation von Weinen, die auf verschiedenen geologischen Untergründen entlang des Bielersees angebaut wurden, lassen wir die Exkursion ausklingen.